Jordaan, Amsterdam

Weitreichender Blick auf die Prinsengracht im Stadtviertel Jordaan

Mit der Ausdehnung Amsterdams in nordwestlicher Richtung entstand im 17. Jahrhundert das Jordaan-Viertel. Man vermutet, der Name Jordaan leite sich von dem französischen "jardin", Garten, ab. Für diese Theorie spricht die Tatsache, dass viele Straßen und Grachten nach Pflanzen benannt sind. Ursprünglich lebte die ärmere Bevölkerung, vor allem Arbeiter, Handwerker und Kleinbürger in diesem Stadtteil. So verbrachte beispielsweise der verarmte Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn seinen Lebensabend in einer kleinen Wohnung in der Rozengracht. Unglücklicherweise ist das Haus heute nicht mehr erhalten.

Schöne Prinsengracht gesäumt von sanierten Gebäuden

Jordaan ist ein beliebtes Ausgehviertel

Zahlreiche Cafés entlang der Grachten

Im Laufe der Zeit verfielen die Häuser aufgrund der fehlenden Fürsorge zusehends, jedoch hat man vor einigen Jahrzehnten den besonderen Charme von Jordaan wiederentdeckt und viele der alten Gebäude wurden saniert. So entwickelt sich Jordaan in den letzten Jahren immer mehr zum Szeneviertel von Amsterdam, mehr und mehr Cafés, Bars und Discos sorgen für ein aufregendes Nachtleben in der Grachtenmetropole. Das Jordaan-Viertel ist vor allem bei Künstlern und Intellektuellen zu einer beliebten Wohngegend geworden. Leider haben die weitreichenden Sanierungsarbeiten auch dazu geführt, dass die Mieten drastisch gestiegen sind und dadurch viele der einstigen Bewohner aus Jordaan vertrieben wurden.

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Jordaan ist von vier Grachten, der Prinsengracht, der Looiersgracht, der Lijnaansgracht und der Browersgracht, umgeben und lädt zu entspannten Spaziergängen abseits vom Trubel des Zentrums ein. Die zentral liegende Bloemengracht zählt zu den schönsten Grachten Amsterdams. Hier kann man die herrlichen alten Häuser bewundern, in den zahlreichen Galerien und Kunstgeschäften stöbern oder sich in einem der Straßencafés niederlassen und die spezielle Atmosphäre von Jordaan auf sich wirken lassen. Besonders sehenswert ist auch die idyllisch gelegene Egelantiersgracht mit ihrem Kanal und den herrlichen Häuserfassaden.

Blick auf einen Kanal in Jordaan bei Nacht

In idyllischer Atmosphäre einen Kaffee genießen

Amsterdam gilt als das Venedig des Nordens

Noorderkerk

An der Prinsengracht findet man die älteste Kirche im Stadtviertel Jordaan 13 - die Noorderkerk, die in den Jahren von 1620 bis 1623 im Renaissance-Stil entstanden ist. Das Gotteshaus wurde von Hendrick de Keyser entworfen und von Hendrick Staets vollendet. Die Bauweise mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes ist typisch für eine Reformierte Kirche und ist so auch bei der Westerkerk 10 zu finden. Insbesondere der Kirchenvorplatz lohnt einen Abstecher, denn immmer montags findet auf dem Noordermarkt ein Flohmarkt statt und samstags werden vor allem Bio-Produkte angeboten.

Die Tradition der Hofjes geht zurück auf das 17. Jahrhundert: Reiche Bürger stifteten ab dieser Zeit Wohnungen für arme und alte Menschen. Im Zentrum dieser Siedlungen, die vorwiegend von Witwen bewohnt wurden, entstanden die typischen kleinen Innenhöfe, die Hofjes. Die schön bepflanzten Inseln inmitten der Stadt laden auch heute noch zum Verweilen ein - leider sind nur noch wenige dieser Anlagen erhalten. Der im Jahr 1620 fertig gestellte Claes Claesz Hofje zählt zu den bekanntesten Wohnhöfen der Stadt. Heute leben vorwiegend Studenten in der hübschen Anlage, zu der 23 Häuser und der Löwenbrunnen gehören.

Auch in der Egelantiersgracht und der Karhuizerstraat findet man noch schöne Hofjes. Am besten lassen sie sich bei einem Spaziergang durch das Stadtviertel Jordaan 13 entdecken. Auf diese Weise kann man auch den kleineren Höfen wie beispielsweise dem Raepenhofje in der Palmgracht einen Besuch abstatten.

Zahlreiche Bewohner Amsterdams leben auf Hausbooten

Fast 6.000 Menschen in Amsterdam haben sich auf Hausbooten niedergelassen und ein Wohnsitz an den Ufern der Grachten ist für viele keine Notlösung, sondern ein Ausdruck von Lebensqualität. Das Woonboot Museum beweist, dass das Wohnen auf dem Wasser nicht zwangsläufig mit Entbehrungen einhergeht. Der ehemalige Frachter "Hendrika Maria" wurde zu Demonstrationszwecken zum Museumsboot umfunktioniert. Zu besichtigen sind die rund 80 Quadratmeter fassenden Wohnräume des einstigen Besitzers. Eine Ausstellung zum Anfassen und Erleben, die außerdem über alle Aspekte des Lebens auf dem Hausboot informiert.