Oude Kerk, Amsterdam

Die Oude Kerk am Oudekersplein in Amsterdam

Die Oude Kerk, die alte Kirche, ist tatsächlich das älteste Gotteshaus Amsterdams. Die um das Jahr 1300 errichtete Kirche wurde damals dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seeleute, geweiht. Seinen Namen erhielt der dreischiffige gotische Bau allerdings erst im 15. Jahrhundert, um ihn von der zu der Zeit errichteten Nieuwe Kerk  7  zu unterscheiden. Im Rahmen von Restaurierungsarbeiten entdeckte man vor einiger Zeit, dass die Oude Kerk anstelle einer romanischen Kirche errichtet wurde.

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Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgebaut und vergrößert, die Seitenkapellen mit den Giebeldächern und den Fenstern der späten Gotik wurden um 1500 erbaut. Der heutige Kirchturm wurde im Jahr 1565 aufgesetzt, in seinem Inneren befindet sich ein Glockenspiel von dem bekannten niederländischen Glockengießer François Hemony, das jeden Samstag zwischen 16 und 17 Uhr erklingt. Am Wochenende kann man den 70 Meter hohen Turm auch besteigen.

Skulptur "Belle" bei der Oude Kerk

Die Reformation und das damit verbundene Ideal der Schlichtheit hatte großen Einfluss auf die Einrichtung der Oude Kerk. Wie in der Nieuwe Kerk  7  hinterließen auch hier Bildstürmer ihre Spuren und zahlreiche Bilder und andere Kunstwerke wurden zerstört. Der einstige Glanz der Oude Kerk ist nur noch zu erahnen, auch wenn einiges, wie beispielsweise die wunderschönen Malereien der Fenster, wieder hergestellt werden konnte.

Gottesdienste finden in der Oude Kerk heute nicht mehr statt, vielmehr wird auch sie für Ausstellungen und Konzerte genutzt - Jedes Jahr im April wird in dem alten Gemäuer der Kirche die World Press Photo Show abgehalten. Vor dem Gotteshaus steht seit dem Jahr 2007 die Bronzestatue Belle der Künstlerin Els Rijerse, die mit ihrer Figur allen Prostituierten weltweit ein Denkmal setzte.

Die Prostitution hat in der Umgebung der Oude Kerk 24 eine lange Tradition. Dies ist vor allem auf die Lage der Kirche nahe der Zeedijk, der Hafenstraße, zurückzuführen. Seemänner, die nach langer Zeit der Enthaltsamkeit auf See an Land kamen, konnten hier auf dem schnellsten Wege eines der Bordelle oder eine Kneipe aufsuchen.

De Wallen gehört auch zu den Sehenswürdigkeiten Amsterdams

Wenn auch heute kein Hafen mehr an den Walletjes existiert, hat sich das Rotlichtviertel De Wallen gehalten und ist besonders bei den Touristen beliebt. Das geht so weit, dass die Besucher scharenweise durch das Viertel strömen und sogar Führungen angeboten werden. Ein Schaufenster, in dem die halbnackten Damen auf ihre Kunden warten, reiht sich an das nächste - dieses Bild von Amsterdam hat sich bei vielen Besuchern fest eingeprägt. Die Nachtclubs in den Wallejetes sind allerdings meist überteuert und man sollte besser gut auf seine Geldbörse achten sowie nicht einfach Fotos von den Damen oder irgendwelchen Kleinganoven schießen.