Singel, Amsterdam

Singel und Oude Schans sind die ältesten Grachten von Amsterdam, denn sie markierten bis zum 16. Jahrhundert die Stadtgrenze. Als aber im 17. Jahrhundert Amsterdam einen enormen Bevölkerungszuwachs erlebte, wurde die Stadt vergrößert. Im Zuge der Ausweitung wurden die drei Grachten Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht angelegt.

Schöne Häuser an der Singel

Viel Verkehr auf der Singel am Königinnentag

Herengracht

Die exklusivste der Grachten Amsterdams ist die Herengracht, an der sich die wohlhabendsten Leute der Stadt in eleganten Stadtvillen ansiedelten. Man erkennt diese Häuser vor allem daran, dass sie viel breiter als die gewöhnlichen Grachtenhäuser sind. Da zu dieser Zeit die Steuern anhand der Häuserbreite errechnet wurde, konnten sich nur sehr reiche Leute solche Gebäude leisten. Vor allem an der Gouden Bocht 68, zwischen Konigsplein und Vijzelstraat, findet man die prächtigen Herrenhäuser und Stadtpaläste der wohlhabenden Gesellschaft Amsterdams. Die Gouden Bocht 68, die goldene Biegung, wurde im Jahr 1670 im Zuge des zweiten Grachtenausbaus fertiggestellt.

Der Bloemenmarkt an der Singel 41 ist in Europa einzigartig, da es sich um einen schwimmendes Markt handelt. Die gigantische Auswahl an farbenprächtigen und wohlduftenden Pflanzen wird auf mehreren festgebundenen Kähnen, westlich des Muntplein, angeboten. Schon im 17. Jahrhundert wurde der Bloemenmarkt in Amsterdam abgehalten und findet bis heute, außer sonntags, täglich statt. Die Vielfalt der angeboten Schnitt- und Trockenblumen sowie Topfpflanzen ist atemberaubend.

Der schwimmende Bloemenmarkt in Amsterdam

Bunte Blumenauswahl an den Ständen

Der Bloemenmarkt bietet alles rund um die Blume

Ein Besuch des beeindruckenden Bloemenmarkt lohnt sich also allemal, da man hier herrlich bunte und wohlduftende Pflanzen sehen kann sowie auf die verschiedensten Menschen trifft. Natürlich kann man auch alles erwerben, von den prächtig blühenden Tulpen bis hin zu kleinen unscheinbaren Samen. Man sollte den schwimmenden Markt allerdings bevorzugt am Vormittag besuchen, dann ist der Andrang etwas gemäßigter.

Farbenprächtiges Blumenfeld in den Niederlanden

Die Blumenzucht ist ein wichtiger Teil der niederländischen Wirtschaft und der Export ist beachtlich. Die Hauptanbaugebiete sind zwischen Haarlem 85 und Leiden zu finden. In riesigen Gewächshäusern und auf unendlich erscheinenden Feldern werden unter anderem Nelken, Dahlien, Orchideen, Flieder und natürlich auch die berühmten holländischen Tulpen in allen Formen und Farben gezüchtet.

Prächtige Fassade im Art-Déco Stil der 1920er Jahre

Ein Besuch des Tuschinski Theaters ist nicht nur Kinofreunden zu empfehlen. Dieser prunkvolle Kinopalast hat ein unvergleichliches Design im Art-Déco Stil der 1920er Jahre.

Von außen erstrahlt die Fassade des Tuschinski Theaters nach liebevollen Restaurierungsarbeiten wieder im alten Glanz längst vergangener Zeiten. Auch die Einrichtung passt gut zu der Architektur des Gebäudes und liefert damit ein rundum gelungenes Gesamtkunstwerk.

Beim Betreten des Gebäudes, fühlt man sich durch die verspielte Einrichtung in die wilden 1920er Jahre zurückversetzt: ein imposanter handgeknüpfter Teppich schmückt die Eingangshalle, Kraniche, Pfauen und andere Tiere verzieren die Wände und eine gigantische Kuppel erhebt sich in der Mitte der Halle. Auch der Grote Zaal ist äußerst sehenswert: Hier findet man sogar eine historische Orgel, die bei der Vorführung von Stummfilmen in den 1920er Jahren die musikalische Untermalung lieferte.

Und falls man bei der einmaligen Atmosphäre Lust bekommt, sich einen Film anzuschauen, ist das gar kein Problem - fast jeder Kinofilm wird, wie in den Niederlande üblich, in der Originalsprache mit Untertitel gezeigt. Zudem finden alle Filmpremieren in Amsterdam im Tuschinski Theater statt.

Das an der vornehmen Herengracht gelegene Patrizierhaus aus dem Jahr 1687 gehörte einst Abraham Willet-Holthuysen und seiner Frau Louisa. Louisa hatte den Besitz von ihrem Vater geerbt und Abraham füllte das Wohnhaus mit kostbaren Kunstwerken.

Museum Willet-Holthuysen an der Herengracht

Nach ihrem Tod im Jahr 1895, überließ Louisa das Haus samt Inventar der Stadt Amsterdam und bereits ein Jahr später wurde das Museum Willet-Holthuysen eröffnet. Das Gebäude ist das einzige, öffentlich zugängliche, alte Grachtenhaus in Amsterdam. Die Originalmöbel sind vollständig erhalten, ebenso die Kunstsammlung, darunter Kunsthandwerk aus Gold und Silber, Waffen, Zeichnungen und Gemälde.

Das "Blaue Zimmer" mit einem Deckengemälde von Jacob de Wit aus dem 18. Jahrhundert ist ebenso sehenswert wie der außergewöhnliche französische Garten mit seinen geometrischen Formen.

Stadttor Munttoren am Muntplein

Der Munttoren, der einst zur mittelalterlichen Stadtmauer gehörte, steht am Muntplein, dort wo Singel 41 und Amstel zusammenfließen. Errichtet wurde der Münzturm im 16. Jahrhundert von dem Baumeister Hendrik de Keyser. Ende des 17. Jahrhunderts bekam er ein, von dem berühmten François Hemony konstruiertes, aus 29 Glocken bestehendes Glockenspiel, das bis heute immer freitags zwischen 12 und 13 Uhr zu hören ist. Der Name Munttoren wird zurückgeführt auf die nationalen Münzen, die im 17. Jahrhundert in der Wachstation nebenan vor den französischen Besetzern versteckt wurde.

Alles für die Katz - ein etwas ungewöhnliches Museum befindet sich in einem der prächtigen Grachtenhäuser des 17. Jahrhunderts an der Gouden Bocht 68. Die rund 5.000 ausgestellten Exponate sind alle der Katze gewidmet und stammen aus der Sammlung des reichen Bankiers Bob Meijer: Das Kattenkabinet wurde im Jahre 1985 zu Ehren seines hier verstorbenen Katers John Pierpont Morgan eröffnet. Kunstwerke und alltägliche Dinge rund um die Samtpfoten aus verschiedenen Jahrhunderten und Ländern werden hier ausgestellt, darunter auch Stücke von Rembrandt Harmkenszoon van Rijn, Pablo Picasso und Harry Eliott.