Hortus Botanicus, Amsterdam

Schönes Areal des Botanischen Gartens Hortus Botanicus

Plantage, das Viertel südöstlich des Zentrums, bestand einst fast ausschließlich aus Grünanlagen und Wäldern und wurde ab dem Ende des 17. Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsziel der wohlhabenden Amsterdamer. Im 19. Jahrhundert wandelte man einen Großteil der Plantage zu einer vornehmen Wohngegend um, aber schöne Parkanlagen gibt es auch heute noch.

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Im botanischen Garten, Hortus Botanicus, findet man über 6.000 Pflanzenarten aus allen Teilen der Erde. Der im Jahr 1638 in der Nähe der Rembrandtsplein angelegte medizinische Kräutergarten zog 1682 an seinen heutigen Standort um, nachdem eine Vielzahl exotischer Pflanzen von den verschiedenen Expeditionen mitgebracht wurden und der Platz knapp wurde. Vor allem die Handelsgesellschaft Verenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) war maßgeblich an der raschen Zunahme der Pflanzen-Vielfalt beteiligt.

Naherholungsgebiet der Amsterdamer

Bunte Pflanzenwelt

Artenvielfalt im Schmetterlingshaus

Die wunderschöne Anlage des Hortus Botanicus ist eine wahre Oase mit vielen seltenen Blumen, Kräutern und riesigen Bäumen. Im großen Palmenhaus kann man zudem auch tropische Gewächse, wie etwa eine 300 Jahre alte Cycas Palme, die noch von den Errungenschaften der VOC stammt, bewundern und ein anderes Gewächshaus vereint drei Klimazonen unter einem Dach. Wahrlich märchenhaft ist das Schmetterlingshaus, in dem Hunderte tropischer Falter umherschwirren.

Denkmal in den Ruinen der Hollandsche Schouwburg

Das frühere Schauspielhaus im Viertel Plantage ist heute eine Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust. Das Gebäude beherbergte einst ein Wohnhaus für den benachbarten Zoo Artis und wurde im Jahr 1892 in die Artis Schouwburg umgewandelt. Fortan entwickelte sich das Haus zu einem der berühmtesten Theater Amsterdams bis der Ort von den deutschen Besatzern genutzt wurde. Während dieser Zeit diente das Gebäude als Zwischenstation für niederländische Juden, die über das Durchgangslager Westerbork in die Konzentrationslager deportiert wurden.

In den Ruinen der Hollandsche Schouwburg wurde eine Granitsäule in Form eines Davidsterns in der Mitte des Bühnenplatzes aufgestellt. Eine Gedenktafel würdigt Walter Susskind, der zusammen mit mehreren Helfern viele jüdische Kinder aus dem Lager herausschmuggelte. Eines dieser Kinder war der spätere Amsterdamer Bürgermeister Ed van Thijn.

Das im Jahr 1876 als Versammlungshaus eines jüdischen Gesangvereins errichtete Gebäude wurde ab 1890 von der sozialistischen Arbeiterbewegung genutzt. Später besetzten die Nationalsozialisten auch dieses Haus und brachten ihren Fuhrpark hier unter. Im Jahr 1999 wurde das Gebäude nach einer längeren Renovierungsphase als Verzetzsmuseum, Widerstandsmuseum, eröffnet.

Das Museum beherbergt interessante Exponate, die den niederländischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung dokumentieren. Unterschiedlichen Strategien wie Streik, Fluchthilfe für Verfolgte, Spionage oder "Öffentlichkeitsarbeit" werden unter anderem anhand von Foto-, Film- und Tonaufnahmen beleuchtet. Die heute noch existierende Zeitung Het Parool entstand seinerzeit im Rahmen dieser Bewegung.