Amsterdams Historisch Museum, Amsterdam

Das historische Museum Amsterdams in der Kalverstraat

Die vom Königlichen Palast, Koninklijk Paleis  2 , aus nach Süden verlaufende Kalverstraat führt zum Historisch Museum Amsterdam. In dieser Straße soll sich im Jahr 1345 ein Wunder ereignet haben: Es wird berichtet, dass ein Kranker nach seiner letzten Ölung eine Hostie erbrach, die nicht einmal das Feuer zerstören konnte. Die danach erbaute Wallfahrtskapelle Heilige Stede wurde von vielen Menschen, darunter auch gekrönten Häuptern, besucht. Im Zuge der Reformation wurden die Praktiken der katholischen Kirche verboten und während dieser fundamentalen Änderungen verschwand auch die Wunderhostie für alle Zeiten.

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Das Historische Museum von Amsterdam ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht, das bereits im Jahr 1578 von den Calvinisten konfisziert und säkularisiert wurde. Bis zum Jahre 1960 diente das Gebäude als Waisenhaus, das schon zu seinen Anfangszeiten um die 200 Kinder beherbergte.

Einblick in die Vergangenheit Amsterdams der letzten 750 Jahre

Im Jahr 1975 feierte man die Eröffnung des Amsterdams Historisch Museum. Der architektonisch einmalige, verschachtelte Komplex mit zahlreichen Innenhöfen und Durchgängen, wurde sorgfältig restauriert und vermittelt einen wunderbaren Eindruck des alten Amsterdam und genau darum geht es auch in dem Museum: die Stadt Amsterdam in den letzten 750 Jahren. In 24 Sälen wird anhand von Gemälden und Grafiken, alten Gebrauchsgegenständen und archäologischen Funden aus verschiedenen Jahrhunderten, Stadtgeschichte dokumentiert.

Das älteste Gemälde Amsterdams stammt von Jacob Cornelisz, der in einem um das Jahr 1480 entstandenen Bild das Hostienwunder in der Kalverstraat verarbeitete. Außerdem sind in dem Museum Werke von Rembrandt Harmenszoon van Rijn und Adriaan van Niuelandt mit Darstellungen über das Amsterdamer Leben zu finden. Besonders sehenswert ist die Regentenkammer: Die wunderbaren Deckenbilder des im Jahr 1634 errichteten Saales sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Im Museumsrestaurant David en Golliath, einem ehemaligen Kuhstall, kann man zwischen all den Eindrücken auch eine gemütliche Pause einlegen.

Die Schützengalerie, die Schuttersgalerij, ist eine frei zugängliche Ausstellungshalle auf dem Gelände des Amsterdam Historisch Museum. Hier werden riesige Schützengemälde - Darstellungen von Amsterdamer Schützengilden in Großformat - ausgestellt.

Im Mittelalter waren die Schützen eine Art Bürgerwehr, die zunächst hauptsächlich dem Adel zur Verfügung stand, aber durch den regen Handel und dem damit verbundenen Reichtum im 17. Jahrhundert vermehrte sich auch der Bedarf an Schutzpersonen. In der Kunst kam diese Motiv erst im 16. Jahrhundert auf. Geplant war die Schuttersgalerij nicht, nachdem aber auf einem Dachboden gigantische Schützenstücke gefunden wurden, gab man ihnen in dem Innenhof des Museums ab dem Jahr 1975 ein angemessenes Zuhause. Die Gemälde aus verschiedenen Epochen verdeutlichen besonders gut den Wandel dieser besonderen Kunstform, da anfängliche Darstellungen zunächst steife Portraits einzelner Personen zeigen, wohingegen spätere Bilder auch gesellschaftliche, "belebte" Motive abbilden.