Zuiderkerk, Amsterdam

Schöner Blick auf die Zuiderkerk südlich vom Nieuwmarkt

Südlich vom Nieuwmarkt erreicht man über die St. Antoniesbreestraat die Südkirche - die Zuiderkerk. Gebaut wurde die älteste protestantische Kirche Amsterdams in den Jahren von 1603 bis 1611 nach den Plänen von Hendrik de Keyser, der hier auch seine letzte Ruhestätte fand.

Hotelangebote nahe Zuiderkerk

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Ein Tor im Stil der Renaissance führt zu dem ehemaligen Friedhof, der die Kirche umgibt. Die Zuiderkerk selbst besitzt einen 80 Meter hohen Turm, den man besteigen kann, um die herrliche Aussicht auf Amsterdam zu genießen. Das Glockenspiel, dessen Glocken von dem berühmten François Hemony gegossen wurden, erklingt immer donnerstags zwischen 12 und 13 Uhr.

Im Inneren der Südkirche wird dem Besucher die protestantische Geschichte des Gotteshauses deutlich: Nach calvinistischen Grundsätzen ist sie äußerst schlicht gehalten. Für die Verfechter des Calvinismus war das Gebet an sich wichtig, üppiger Schmuck und Prunk wurden als Ablenkung angesehen und kategorisch abgelehnt. Diese Grundsätze werden beispielsweise daran deutlich, dass das Gotteshaus kein Querschiff hat und im Inneren kaum Gemälde und Skulpturen zu finden sind.

Die Südkirche wirkt sehr schlicht

Schöne Aussicht vom Turm

Der Kirchturm ist schon von Weitem erkennbar

Der letzte Gottesdienst wurde im Jahr 1929 in der Zuiderkerk abgehalten, der drohende Verfall konnte nur verhindert werden, indem die Stadt das Gebäude kaufte und restaurierte. Die nun in der Zuiderkerk beheimatete, ständige Ausstellung des Infocentrum voor Ruimtelijke Ordening en Wonen vermittelt einen Eindruck der Stadtentwicklung Amsterdams. Neben dem historischen Wachstum der Stadt steht bei der Exposition auch die Zukunftsplanung im Mittelpunkt. Die Tatsache, dass in den letzten Jahren etwa 2.000 Wohnungen im Umfeld der Zuiderkerk entstanden sind, macht die Kirche zum idealen Ausstellungsort.

Das Trippenhuis wurde im Jahr 1660 von Justus Vingboons erbaut und war das Wohnhaus von Hendrik und Lodewijk Trip. Dass die Brüder ihr Geld mit dem Verkauf von Waffen und Zubehör verdienten, wird durch die Architektur des Hauses anschaulich dargestellt: Die Schornsteine beispielsweise sind Kanonenrohren nachempfunden, die den Rauch aus dem Dach zu schießen scheinen.

Die prächtige, klassizistische Fassade des Trippenhuis zeugt vom Reichtum der Gebrüder Trip im Goldenen Zeitalter Amsterdams. Jedoch ist die Front nur ein prächtiger Schein, denn dahinter befinden sich zwei gleich aussehende Gebäude, die von den Brüdern bewohnt wurden. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist die Niederländische Akademie der Wissenschaften in dem Bauwerk beheimatet.

In Amsterdam erzählt man sich, dass das Kleine Trippenhuis, in der Kloveniersburgwal 26 - eines der schmalsten Häuser der Stadt - ein Geschenk der Gerbüder Trips an ihren Kutscher war. Dieser soll sich gewünscht haben, ein Haus zu besitzen, das so breit sei wie das Portal des Trippenhuis. Die daraufhin gebaute kleine Ausgabe misst tatsächlich nur eine Breite von 2,44 Metern, was wiederum den Maßen des Portal des Trippenhuis entspricht.